Aktionsphase

Die Aktionsphase

Die Idee, „Guides“ miteinzubinden, basiert auf der Hypothese, dass unsichtbare, unbesprochene Themen durch kulturelle und kontextuelle Umstände bedingt sind. Vor diesem Hintergrund begann die konzeptionelle Vorbereitung mit einer Phase des Dialogs, während dessen das Mapping the Unseen-Team Personen ansprach, die aufgrund politischer Entwicklungen oder aus wirtschaftlichen Gründen nach Österreich gekommen sind. Diese Menschen leb(t)en in Österreich, ihr ursprünglicher Aufenthaltsort oder ihr Herkunftsland befindet sich jedoch anderswo. Ihre Geschichte wird die Verbindung zu einem/einerer Künstler*in an ihrem vorherigen Wohnort sein, sobald das Projekt umgesetzt wird. Die drei teilnehmenden Guides haben ihre Geschichte erzählt, warum sie nach Österreich gekommen sind und welche Verbindung sie zu Künstler*innen an ihrem vorherigen Wohnort haben. Dadurch sind sie zu einer Art Fäden geworden, die das gesamte Projekt durchziehen. Die Einbindung der Künstler*innen ist der Ausgangspunkt für den Beginn der nächsten Phase des Dialogs: das Gespräch mit der Gruppe, um ein marginalisiertes Thema im kulturellen Kontext des jeweiligen Herkunftslandes der Guides zu identifizieren. Nachdem die Partner*innen mit ihrer Teilnahme am Projekt einverstanden sind, entscheiden sie, welches Thema sie wählen. Dann beginnen sie ihren Beitrag dem Thema entsprechend zu gestalten. Ob die entstehende Kunst ihre eigene ist oder von ihnen kuratiert wird, liegt in ihrem Ermessen.

Eine Serie an Performances wird zuerst in den leeren Räumlichkeiten in den Ländern/Regionen stattfinden, aus denen die teilnehmenden Kunstgruppen kommen (Iran/Kroatien/Bangladesch). Diese analogen Mappings bieten ein fünf- bis siebentägiges Programm, das öffentlich zugänglich ist und sich aus Installationen, Theater, Shows und Gesprächen zusammensetzt. Dann werden Teile davon nach Österreich gebracht, in die Stadt, in der der jeweilige Guide jetzt lebt. Auch hier dienen leere Geschäftsräume oder Büros als Aufführungsorte für die entsprechenden Produktionen. An diesem Punkt wird das Programm in Österreich durch Publikums- und Expert*innendiskussionen und Workshops ausgeweitet, um interkulturellen Austausch zu fördern. Zu diesem Zweck werden österreichische Gegenwartskünstler*innen und Wissenschafter*innen, die zu denselben Themen arbeiten, eingeladen, ihre Arbeit auszustellen und einen theoretischen Beitrag zum Diskurs zu leisten.