Mapping Diskrimnierung Villach

Mapping Diskriminierung und künstlerische Freiheit

25. 3. – 15. 5. 2021 Kunst Raum Villach, öffentlicher und virtueller Raum

Mana Mira wählte als Partnerin aus dem Iran das Thema „Discrimination” und bezog mehrere Künstler*innen in das Projekt mit ein. Die entstandenen Bilder kreisen weitgehend um das Thema Diskriminierung von Frauen* und Mädchen* und sind im Rahmen von Dialogveranstaltungen in Villach zu sehen. Hinzu kommen regionale Beiträge zum Thema Diskriminierung und künstlerische Freiheit, die ebenso in die Forschung einfließen.

Der Eintritt ist zu allen Programmpunkten frei.

Begründung der Themenwahl durch die Partnerin Mana Mira:

„Es gibt keine Ketten oder Schlösser.
Warum leben wir alle in Gefangenschaft?“
Rumi (1207–1273)

„Als Kunstlehrerin und Künstlerin versuche ich seit Jahren, Schönheit sowohl als ästhetische Methode als auch als gesellschaftliche Einflussnahme zu begreifen und zu gestalten. Ich bin eine Anhängerin jener Denker*innen und Künstler*innen, die Kunst nicht nur als Hobby, sondern als eine Lebenseinstellung und als Lebensstil betrachten. Aber nach allem, was ich bisher erfahren habe, leben diejenigen, die so denken, in einer stillen, unbeachteten Welt, einer Welt, in der sie weder gesehen, noch gehört, noch verstandenwerden. Diese Erfahrungen brachten mich zum Nachdenken über die Gründe, warum künstlerische Arbeiten unbeachtet
und unverstanden bleiben. Auch darüber, mit welchen Hindernissen wir in heutigen Gesellschaften konfrontiert sind. Was sind die unsichtbaren Ketten und Schlösser, die uns gefesselt halten? Der Hauptgrund, der üblicherweise von Medien oder allgemeinen Psychologiebüchern usw. propagiert wird, ist die Inkompetenz und Unfähigkeit des/der Einzelnen. Soziale und politische Systeme wollen nicht für ihre Unzulänglichkeiten kritisiert werden. Stattdessen laden sie die Probleme auf den Schultern der Mitglieder der Gesellschaft ab. Keinesfalls können die Hindernisse auf dem Weg zur individuellen Entwicklung, zum kollektiven Bewusstsein und zum künstlerischen Schaffen auf die Inkompetenz des/der Einzelnen beschränkt werden. Um diesen Zusammenhang besser verstehen zu können, habe ich dieses Thema zum Inhalt des künstlerischen Projekts gemacht.
Ich habe mich mit einigen Künstler*innen und Aktivist*innen aus dem Kulturbereich beraten und sie gebeten, ihre Erfahrungen jeweils auf ihre eigene Art und Weise mitzuteilen und so entstand eine Sammlung von Bildern, Illustrationen und einigen gefilmten Interviews. Vor diesem gemeinsamen Austausch dachte ich immer, dass das Hauptproblem in den psychologischen Tabus, der Selbstzensur, der Verbreitung von Gerüchten über Künstler*innen und der Abschottung der Menschen von Gedanken und Ideen durch die Gesellschaft seinen Ursprung hat...

Aber jetzt ...

Jetzt glaube ich, dass sich all diese Probleme und Barrieren in einem Wort zusammenfassen lassen und das ist „Diskriminierung“. Diskriminierung wirkt wie eine unsichtbare Kette, die allgegenwärtig ist und sich in verschiedenen Formen manifestiert. Ich möchte mit euch all diese künstlerischen Ausdrucksformen teilen und von den Hindernissen hören, mit denen ihr in einer anderen Kultur konfrontiert seid. Wir können diese Hindernisse überwinden, indem wir alle unsichtbaren Ketten sichtbar machen. Ich wünsche mir, dass eines Tages alle Künstler*innen frei schaffen und gesehen werden.
Mana Mira

 

Programm:

25 . März - 15.  Mai
"Discrimination" | Ausstellung
Kunst Raum Villach, Hauptplatz 10

25. März  - 15. April 
"Nicht Dora" | Skulpturale Intervention von Alex Samyi
Kaiser-Josef Platz, Villach

25. März - 15. April
“Medea’s Töchter*/Medea’s Irrweg” von diverCityLab |
Performativer Audiowalk, der während der gesamten Veranstaltungszeit im öffentlichen Raum zu hören
und zu erleben ist.
Am 1. und 8. April sind gemeinsame Online Gespräch geplant.

30. März, 17.00-19.30 Uhr
Biographical Stories with Rosalia Kopeinig

6. April, 18.00-20.00 Uhr
1. Gespräch zum Thema
Diskriminierung – Repräsentation von Frauen im öffentlichen Raum

10. April, 18.30-20.00 Uhr
2. Gespräch zum Thema
Künstlerische Freiheit/Zensur/Diskriminierung

12. April 16.30-18.00 Uhr
3. Gespräch/Vortrag zum Thema
Diskriminierung – Gewalt gegen Mädchen*/Frauen*